Freitag, 23. Oktober 2015

Sheepo,Teil 2

Was einen Scherer mit einem Tour-de-France-Rennfahrer verbindet • Wie ein Contracting-Team funktioniert • Wo die Australische Labor Party ihre Wurzeln hat • Warum die Scherer genau viermal zwei Stunden arbeiten. 

Fortsetzung von Teil 1.

Wann in Australien das erste Schaf gegen Bezahlung geschoren wurde, ist nicht überliefert. Dafür ist genauestens bekannt, wie viele Schafe es 1845 allein in Victoria gab: 1'792'527 — und die mussten geschoren werden. Um 1850 machte die Wolle bereits zwei Drittel der australischen Exporte aus, die ausschliesslich nach England gingen.

(Quelle: Foto in der Birdsville Bakery)

Geschoren wurde damals mit der Handschere, zuerst im Freien durch die Schafhirten selbst. Die Wolle war von mässiger Qualität, doch wurde rasch optimiert:
  • die Merino-Schafe wurden auf höheren Wollertrag und höhere Wollqualität hin gezüchtet
  • spezialisierte, fliegende shearers (Scherer) übernahmen ab ca. 1840 die Scherarbeit
  • die Schertechnik wurde laufend verbessert
  • vor dem Scheren wurden die Schafe im Bach gewaschen, ab ca. 1870 mit warmem Wasser in Becken
  • es wurden spezielle woolsheds (Schuppen) gebaut, in denen geschoren, die Wolle aufgenommen, nach Qualität klassiert und in Ballen gepresst wurde.
Die shearers radelten Hunderte Kilometer zwischen den Stations
(Quelle: Buch On the Sheep's Back)

Handschere (ziemlich abgenutzt, Klingen bereits stark verkürzt)

Traditionelle shearers' mocassins

Woolshed in Hay

Vier Scherstände — die Schafe warten hinter den Türen

Hinter jeder Türe ein Pferch — Sheep-o!

Richtig platziert halten die Schafe still

Über die Rutschen kommen die Schafe nach dem Scheren wieder ins Freie

Der Entwickler der Tally-Hi Schermethode (Shearers' Hall of Fame, Hay)

Während die shearers zuerst direkt vom Station-Besitzer angeheuert wurden, entwickelte sich seit dem späteren 19. Jahrhunderte ein Contracting-System, in dem der Besitzer einen Vertrag mit einem contractor schliesst, der ein komplettes Team stellt, um z.B. 30'000 Schafe in vier Wochen zu einem Preis von so-und-so pro Schaf zu scheren. Ein Team besteht aus:
  • contractor — organisiert und überwacht vor Ort den Betrieb
  • shearers — trennen die Schafe von der Wolle
  • expert — hielt früher die Scheren scharf und später die Apparate und Maschinen am Laufen
  • rouseabouts— nehmen die Wolle am Boden zusammen, und präsentieren den fleece (der Grösste Teil der Wolle kommt als zusammenhängender "Teppich" herunter) auf dem Wolltisch
  • tarboy — verarztet die Schafe nach kleinen Schnitten, indem er eine Art Teer draufstreicht; grössere Schnitte muss der shearer selbst mit Nadel und Faden zunähen
  • classer — begutachtet die Wolle und teilt sie in Qualitätsklassen ein
  • pressers — pressen die Wolle nach Qualität in Ballen à 200 kg
  • cook — sorgt für das leibliche Wohl des Teams.
Bis zur Einführung von Ballenpressen, die von Dampfmaschinen, Elektromotoren oder hydraulisch angetrieben wurden, war das Pressen eine Racker. Waren die pressers zum offiziellen Arbeitsschluss nicht fertig, stand Nachtarbeit an. Der Koch hatte wohl den längsten — und vielleicht härtesten — Tag: von 04:30 bis ca. 22:00 wollten Frühstück (pro Person 2 Würste, 2 Eier, Speck, 2 Toasts), Smoko (Znüni: 2 Sandwiches), Lunch (kaltes Fleisch, Nudel-, Blatt- und Kartoffelsalat, Tomaten, Brot, Butter, 250 g eingemachte Früchte), Smoko (Zvieri: 4 Brötchen) und Nachtessen (4 Scheiben Lammbraten, 2 Kartoffeln, 200g Kürbis, 1/2 Tasse Erbsen, Sauce, Brot, Butter, Pudding) zumeist auf dem Feuer zubereitet sein. Brot musste gebacken, Tee und Kaffee gekocht, und alles wieder abgewaschen werden. Kerosinkühlschränke hielten das notwendigste kühl.

Von einer Dampfmaschine angetriebene Ballenpresse
Vordergrund: Schleifstein für die Schermesser

Küche (Quelle: Buch On the Sheep's Back)

Doch die offiziellen Schwerarbeiter — aber teilweise auch die Primadonnen —war die shearers: sie arbeiteten Montag bis Freitag von 07:30 bis 09:30 (Smoko), von 10:00 bis 12:00 (Lunch), von 13:00 bis 15:00 (Smoko) und von 15:30 bis 17:30. Die woolsheds waren meist aus Wellblech; Innentemperaturen gegen 50°C waren keine Seltenheit. Die Unterkünfte waren oft sehr primitiv, denn hier sparte der Station-Besitzer Geld. Am Samstag wuschen die shearers ihre Kleider, danach war Ausgang und am Sonntag Ruhetag. Ihre Arbeit war bis aufs Kleinste durch die Scherergewerkschaft (Australian Shearers' Union, ASU, gegründet 1886) vorgegeben. Die Arbeitszeiten wurden sekundengenau mit einer Glocke ein- und ausgeläutet, angefangene Schafe wurde nicht fertiggeschoren. Gewerkschaftlich organisierte shearers weigerten sich, mit Leuten zusammenzuarbeiten, die nicht in der Gewerkschaft waren.

Arbeit im Woolshed; im Vordergrund der wool table, an dem die fleeces klassiert wurden(Quelle: Buch On the Sheep's Back)

Da die shearers in einem woolshed Seite an Seite arbeiten und pro geschorenes Schaf bezahlt werden (alle anderen arbeiteten im Tagslohn, Unterkunft und Verpflegung war für alle Teil der Abgeltung), wird geschoren, was das Zeug hält — und natürlich genauestens Buch geführt. Der ringer ist der shearer, der an diesem Tag die meisten Schafe geschoren hat. Den Rekord für Handscheren hielt Jackie Howe, der am 10. Oktober 1892 in 7 Std 40 Minuten 321 Schafe schor — das sind knapp 90 Sekunden pro Schaf! Er sei 88 kg Muskeln gewesen mit Händen wie kleine Tennisrackets. Der Rekord steht immer noch.

Mit der Maschine wird der Rekord bis heute laufend verbessert und steht für Merino-Mutterschafe bei 466 (in 8 Std). Ein shearer verbrennt in einem Arbeitstag annähernd so viele Kalorien wie ein Tour-de-France-Rennvelofahrer. Sheep-o!

Schermaschine (Exponat im Shearers' Museum in Hay, das zeigt, wie die Maschine funktioniert)

Ein grosses Merino-Schaf wird von A bis Z geschoren, dann wird der fleece auf den Tisch geworfen und gesäubert

Scheralltag heute

"The Australian Shearer" wurde glorifiziert und zu einem nationalen Mythos aufgebaut, der erst etwas an Glanz einbüsste, als im Ersten Weltkrieg der ANZAC-Soldaten-Mythos gefördert wurde, der bis heute anhält.

Die Schermaschinen hielten ab den späten 1880er-Jahren Einzug, und es kam zum Glaubenskrieg: Handschere gegen Maschine. Zu diesem Zeitpunkt waren die meisten shearers in gut angelsächsischer Manier bereits gewerkschaftlich organisiert, und die Gewerkschaft hatte Angst, dass mit der Maschine schneller geschoren werden konnte und dass dadurch weniger Mitglieder Arbeit fanden. Das war ein Motto, das sich bis in die 1980er-Jahre durchzog, als die Neuseeländischen shearers in Australien einen Scherkamm zu benutzen begannen, der 91 mm statt der gewerkschaftlich erlaubten maximalen 64 mm breit war (Details). In beiden Fällen kam es zu gewaltsamen Anfeindungen, zu Streiks, Schlägereien, Brandstiftungen, Vergiftungen mit Strichnin, Verhaftungen und Gerichtsprozessen, die Gräben in ganz Australien hinterliessen. Die Gewerkschaft trat von Anfang an als Verhindererin des technologischen Fortschritts auf. 1891 kam es an mehreren Orten in Queensland zum Streik, das Streikkomittee tagte in Barcaldine. Während fünf Monaten lagerten dort 4'500 streikende shearers. Die politische Führung schlug sich auf die Seite der Station-Besitzer, die Streikbrecher herbeifahren liessen, weil ihre Schafe geschoren werden mussten. 1'000 Polizisten wurden aufgeboten. Aber das Ganze war von der ASU schlecht geplant gewesen, das kalte und nasse Wetter zermürbte die Streikenden, das Geld ging aus, sie mussten das Handtuch werfen. Doch ging aus dieser Bewegung die Labourers' Union hervor, die der Vorläufer der heutigen Australischen Labor Party (ALP) war. Die Konstitution der ALP besagt heute noch:

"The Australian Labor Party is a democratic socialist party and has the objective of the democratic socialisation of industry, production, distribution and exchange, to the extent necessary to eliminate exploitation and other anti-social features in these fields" (Quelle).

Schmaler und breiter Scherkamm

Tree of Knowledge in Barcaldine: hier tagte 1891 das Streikomittee

Gewerkschaften spielen im Wirtschaftsleben von Australien bis heute eine wichtige Rolle. Und leider keine gute. Sie gehen stets von der einzigen Annahme aus, dass die Arbeitgeber die Arbeitnehmer ausbeuten wollen, um ihren eigenen Gewinn zu maximieren. Den Gewerkschaftszentralen geht jedes unternehmerische Verständnis ab. Als die breiten Scherkämme aufkamen, verbot die ASU ihren Mitgliedern aufs Schärfste, diese zu nutzen, auch als die meisten shearers zur Einsicht gekommen waren, dass sie damit produktiver waren. Die ASU verlor deshalb später innert kurzer Zeit 70 Prozent ihrer Mitglieder …

Es ist allgemein bekannt, dass Ford, Holden und Toyota ihre Produktionen in Australien in den nächsten zwei Jahren unter anderem auch deshalb einstellen, weil sie keine gemeinsame Zukunft mit den australischen Gewerkschaften mehr sehen. So verlieren die Gewerkschaftsmitglieder nun nicht nur einen Teil ihrer Privilegien sondern gleich die Stelle. Sheep-o!

Quellen: Buch On the Sheep's Back, 2010; Buch The Shearers, Ewan McHugh, 2015 (auch als Hörbuch verfügbar); Shearers' Museum und Shearers' Hall of Fame, Hay, Australia

Freitag, 16. Oktober 2015

Sheepo,Teil 1

Wie Australien zum ersten Reichtum kam • Was den Niedergang der australischen Wollindustrie einleitete • Wie viel Wolle ein Merino-Schaf gibt • Warum man heute nicht so einfach von Rindern zu Schafen wechseln kann.

"Sheep-o!" rufen die australischen Schafscherer (shearers) mit Nachdruck, wenn während ihrer Arbeit der Nachschub stockt. Sie arbeiten im Akkord und sind extrem ungeduldig, wenn es ein Gehilfe verpasst, rechtzeitig den kleinen Pferch hinter dem Scherposten mit Schafen aufzufüllen. Schafescheren war einst ein goldenes Handwerk, und Wolle hat den ersten Reichtum von Australien begründet (der zweite Reichtum waren die Bodenschätze). Die Wollindustrie hat über mehr als 100 Jahre massgeblich die Arbeitskultur in Australien geprägt und trägt damit auch eine Mitverantwortung, wenn Holden, Ford und Toyota in 2016 und 2017 die Autoproduktion in Australien einstellen. Aber I'm getting ahead of myself, wie die Australier sagen würden, also der Reihe nach.

Wolleballen à 200 kg werden mit einem Pferdegespann abtransportiert

Die elf Schiffe der First Fleet, die Australien im Januar 1788 mit rund 1300 Personen erreichten, um eine Strafkolonie zu gründen, hatten in Kapstadt unter anderem 44 Schafe zugeladen. Die meisten landeten in der Pfanne. Es dauerte viele Jahre, bis sich die Kolonie selbst versorgen konnte, immer wieder mussten Lebensmittel von Südafrika, Indien, den Norfolk Islands und England nachgeliefert werden.

1796 wurden 26 Merino-Schafe von Südafrika eingeführt, 1820 nochmals 5’000, und daraus entstand Australiens erste Industrie. 1848 wurden 5’657 Tonnen Wolle nach England exportiert, dann explodieren die Zahlen: 1892 weideten 102 Mio. Schafe, die 289’000 Tonnen Wolle lieferten. Diese Entwicklung ging zusammen mit dem Einwandererstrom und der Expansion der Kolonien zuerst ins Landesinnere, dann nach Norden und Westen wie im vorletzten Eintrag beschrieben. Doch während der bisher längsten Dürre (1894 bis 1904) seit der weissen Besiedelung Australiens ging die Zahl auf die Hälfte zurück, um anschliessend bis 1969 wieder auf 180 Mio. Schafe und 923’000 Tonnen Wolle anzusteigen.

Anzahl Schafe in Australien 1861 bis 1996. Die Dürre um 1900 ist deutlich sichtbar, so wie auch die gesunkene Nachfrage nach Wolle nach dem Zweiten Weltkrieg (Quelle).

Die Merino-Schafe, die man heute auf den Weiden sieht, wurden stetig aus den Merinos des frühen 19. Jahrhunderts gezüchtet. Während ein Schaf vor 150 Jahren eher klein war und ein gutes Kilo rauher Wolle lieferte, so geben die Merinos heute 3-5 Kilo feinste Fasern ab, sind gutmütig und einfacher zu scheren. Die kontinuierliche Steigerung des australischen Wollertrags ("the clip") kam also sowohl durch die Vergrösserung der Herden wie durch die Steigerung des Ertrags pro Schaf zustande. 

Frisch geschorene Merinowolle (Bild anklicken für Vergrösserung)

Australien hat mit Wolle zeitweise unanständig viel Geld verdient: während des Ersten und Zweiten Weltkriegs, als Grossbritannien "the whole clip for the duration of the war" (die ganze Wollernte während der Dauer des Kriegs) zu einem fixen Preis aufkaufte. Und noch einmal 1950 bis 1953 als die USA im Koreakrieg ihre Soldaten vor dem strengen Winter schützen musste: Australien wusste, dass die USA auf die Wolle angewiesen waren, wenn sie nicht den Krieg verlieren wollten, und setzte den Preis in neue Höhen: fast neunmal so viel wie die Briten 1945 bezahlt hatten. Die US-Regierung biss in den sauren Apfel. Aber der Niedergang war eingeleitet, nach dem Koreakrieg begannen die Preise am Weltmarkt zu sinken, während die Herden in Australien weiter vergrössert wurden. Die Gewerkschaft der Scherer hielt an einem zu hohen Mindestlohn fest. Später kam die Retourkutsche der US-Regierung dazu, die grosse Beträge in die Entwicklung von Kunstfasern als Ersatz für Wolle investiert hatte. Der Rest ist Geschichte: bis Merino-Wolle vor etwa 10 Jahren im Outdoorbereich wieder in Mode kam, trugen die Welt fast nur noch Baumwolle und Kunstfasern.

Wollpreis in Australien in [cent/kg]Die unübersehbare Spitze von $37/kg ist der Koreakrieg (Quelle).

1971 fiel der Preis auf $4.30 pro Kilo. Die Lobby der australischen Wollindustrie war stark, und der Ruf nach staatlicher Hilfe wurde laut. 1974 wusste die Regierung nichts besseres als mit der freien Marktwirtschaft zu interferieren, indem sie einen Mindestpreis für Wolle festsetzte. Jeder, der Wolle produzieren konnte, tat dies und machte ein Vermögen, weil ihm die Produktion zum garantierten Preis abgenommen wurde — auch als es auf dem Weltmarkt keine Nachfrage mehr dafür gab. Der australische Staatshaushalt ruinierte sich beinahe, 4.7 Mio. Tonnen Wolle lagen auf Halde. 1991 musste die Preisgarantie fallengelassen werden, die Profite der Industrie gingen in den Keller. Es dauerte bis ins Jahr 2000, bis der letzte Ballen aus den Beständen abverkauft war.

Australische Produktion von Merinowolle in [Mio kg/Jahr] 1983 bis 2015 (Quelle)

Mittlerweile hat die Nachfrage nach hochqualitativer Wolle wieder angezogen, doch viele Stations haben von Schafen auf Rinder umgestellt. Nicht zuletzt, weil in weiten Regionen die Dingos nicht mehr in Schach gehalten werden und zu viele Lämmer reissen (siehe meinen letzten Blogeintrag und diese Studie). 2014 lag Australien mit 75 Mio. Schafen auf Platz drei ganz knapp hinter Indien, vor Sudan und Iran und weit hinter China (187 Mio).

Brendon verwendet einen Rückhaltemechanismus, um seinen Rücken zu schonen

Im Teil 2 beleuchte ich, was die Scherer-Legenden leisteten und was die Australische Labour-Partei damit zu tun hat — Sheepo!

Freitag, 9. Oktober 2015

Outback Stations, Teil 2

Wie Fleisch und Wolle zu den Märkten kommen • Warum der Road Train die Industrie veränderte • Was eine Station ihren Mitarbeitern heute bieten muss • Wo Pferde und Hunde immer noch eingesetzt werden  • Was ein Bore-Runner tut.

Im Teil 1 habe ich beschrieben, wie im 19. Jahrhundert in Australien der Boden (crown land, weil er ja der britischen Krone “gehörte”) von den Kolonien verteilt oder von Pionieren abgesteckt und dann genutzt wurde. (Eine ausgezeichnete Erzählung des Pionierlebens im NT um 1900 ist das Buch We of the Never-Never von Aeneas Gunn (auch als Hörbuch verfügbar), das später als lose Vorlage für den Outback-Kitsch-Film Australia diente.) Anfängliche riesige Flächen wurden in späteren Landreformen aufgeteilt, damit mehr Siedler darauf ein Auskommen finden konnten.

Nambung Station aus Luft

Mit dem Erwerb einer Station, dem bestocken mit Kühen oder Schafen und mit deren Aufzucht war es aber noch nicht getan. Die Früchte der Arbeit mussten zuerst an die Märkte gebracht und dort verkauft werden, bevor wieder Geld hereinkam. Schlachtreife Rinder wurden zunächst buchstäblich querfeldein bis zu 1'000 oder 2'000 km zu den Städten, Goldgräberstätten oder Häfen getrieben. Das konnte mehrere Monate dauern, denn erstens gab es kaum Wege, und zweitens musste die Route (stock route) von Wasserstelle zu Wasserstelle führen, die 20 km oder höchstens 50 km auseinander lagen (siehe diesen Eintrag von 2010). Dürren oder Fluten liessen im Outback ganze Herden stranden oder umkommen. Später wurden Eisenbahnlinien gebaut, um Märkte für Rinder und Wolle zu erschliessen. Schafe mussten geschoren und ihre Wolle musste abtransportiert werden. Das geschah mit Pferde- oder Ochsengespannen, mit Schiffen und später eben mit der Eisenbahn.

Derby war ein wichtiger Hafen für den Export der Rinder aus dem Nordwesten

Ab den 1940er-Jahren wurde immer mehr Vieh und Wolle mit Road Trains verschoben, was mehr Flexibilität bedeutete, aber auch bessere Strassen — oder überhaupt Strassen — erforderte. Die Nachfrage nach Fleisch und Wolle schwankte, die Preise fluktuierten stark und konnten ein Vermögen oder den Ruin bedeuten (boom or bust).


Bereits vor 1900 erkannten geschäftstüchtige Station-Besitzer, dass es sich lohnte, eine Anzahl von Stations entlang den strategischen stock routes zu besitzen, weil sie dadurch Dürren und Regenzeiten ausweichen oder die Tiere sozusagen auf eigenem Land an die Märkte führen konnte. Heute operieren Firmen wie AACo oder S. Kidman&Co (siehe Teil 1) genau so: Kühe werden im Norden Australiens gehalten, wo auch die Kälber geboren werden. Später werden die Kälber von der Mutter getrennt und zu Stations in den fruchtbaren Grasebenen weiter im Süden transportiert, wo sie in kurzer Zeit viel Gewicht zulegen. Dann werden sie entweder in feedlots (Mastbetriebe) verbracht, wo sie mit Weizen, Mais oder Kraftfutter auf Schlachtgewicht gebracht werden. Oder wie werden als live exports nach Asien verschoben, wobei gewisse Länder ein maximales Lebendgewicht von 350 kg vorschreiben, damit die Tiere im Land selbst fertig gemästet werden können. Jedes Rind hat heute eine Ohrmarke, die berührungsfrei gescannt werden kann, und einen Eintrag in einer Datenbank. Dort sind alle Stationen des Tiers dokumentiert, alle Impfungen, Transporte, Verkäufe, etc.

Beim drafting werden Rinder nach Gewicht, Geschlecht, etc. getrennt in Gatter separiert, danach einzeln behandelt. Im blauen Käfig (cradle) werden sie gewogen, geimpft, mit Hormonen behandelt, kastriert, gebrandmarkt, etc.

In QLD sind Brandmarken trotz elektronischer Ohrmarke immer noch Vorschrift

So werden zu jeder Zeit viele Road Trains voll Rinder durch Australien gefahren. Die Tiere dürfen maximal 12 Stunden auf einem Road Train sein, dann müssen sie abgeladen, gewässert und geruht werden. Wenn die Tiere von den Stations nicht schon im Rahmen eines Vertrags (z.B. für einen Supermarktkette im Land oder für einen Exporteur) aufgezogen werden, dann werden sie später über einen saleyard (Viehmarkt) verkauft. In Roma, QLD, hatten wir Gelegenheit, den grössten solchen Viehmarkt in Australien zu besuchen. Pro Tag werden dort bis zu 13’000 Rinder gehandelt. Jedes Gatter im Viehmarkt entspricht einem Boden eines Road Trains, und typischerweise werden alle Rinder eines Gatter als Ganzes versteigert. Und das geht so:

Der Auktionär (zweiter von Rechts) repetiert wie ein Maschinengewehr den aktuell gebotenen Preis. Seine beiden Helfer schauen auf die Bieter, die ihre Gebote durch das Heben eines Fingers, durch Nicken, etc. erhöhen, wobei der Preisschritt vorgegeben ist. Mit der Bürste (sie ist in gelbe Farbe getunkt), werden Rinder markiert, die der Bieter aus seinem Kauf ausgeschlossen haben will


Nun aber zurück zu den grossen Stations, die man ja eben nicht so leicht besuchen kann. Zum Glück gibt es Leute wie Ewan McHugh, ein australischer Autor und Historiker, der über das Leben im Outback schreibt. 2011 hat sich Ewan vorgenommen, alle Stations mit mehr als 1 Mio. Hektaren (10’000 km2) zu besuchen — ein Plan, den er bald wieder verwarf, weil es in Australien zu viele davon gibt. So wählte er zehn der grössten Stations aus und verbrachte 2012 damit, diese Stations zu besuchen und ein Buch darüber zu schreiben: Outback Stations (auch als Hörbuch verfügbar). Die wirklich grossen Stations liegen natürlich dort, wo das Land für sonst nichts zu gebrauchen ist: im Outback. Es ist nicht ungewöhnlich, dass es von einer Station bis zum nächsten richtigen Supermarkt 8 Stunden Autofahrt sind.

Jetzt, wo wie die Geografie dieses riesigen Landes etwas besser kennen, können wir uns jeweils ziemlich gut vorstellen, wie es auf dieser oder jener der zehn Stations aussieht; einige haben wir passiert oder waren gar auf ihrem Land unterwegs.

Mitchell-Grass hat einen sehr hohen Nährwert und stellt sozusagen einen trockenen Heuhaufen dar

Die Zahlen sind in Ewans Buch sind gewaltig: um etwas konkreter zu veranschaulichen, wie so eine Station funktioniert, habe ich zwei ausgewählt.

Headingly Station, NT

10’332 km2 (also ca. 100 km x 100 km), ca. 50’000 Kühe und Rinder. Auf Headingly werden Kälber gezüchtet, die später auf andere Stations des Besitzers AACo verschoben und dort gemästet werden (2008: 47’000 Kälber). AACo ist seit 1824 im Geschäft.

Auf Headingly arbeiten 18 Personen: 1 Manager, 6 Stockmen (“cowboys” resp. “cowgirls”), 1 Obercowboy, 1 Road-Train-Fahrer, 1 Pilot, 1 Grader-Fahrer, 1 Mechaniker, 2 Bore-Runners, 1 Koch, 1 Gärtner, 1 Buchhalter, 1 Handyman. Bis in die 1950er-Jahre waren noch weit über 100 Personen beschäftigt, weil die Rinder zu Pferd zusammengetrieben (mustering) und verschoben (droving) wurden, viele davon Aborigines. Der Road-Train-Fahrer hat 2011 134’000 km gefahren, das meiste davon auf der Station selbst. Mit dem Grader werden die Pisten wiederhergestellt, z.B. nach Regenfällen. Die Bore-Runners sind dafür verantwortlich, dass die über 50 bores (Grundwasserpumpen) richtig laufen, weil sonst das Vieh durstig ist und weniger schnell Gewicht zulegt. Der Handyman ist einer, der die Kleinarbeiten verrichtet, z.B. Zeug flickt.

Reicht das Gras nicht, muss mit Heuballen überbrückt werden

Ein turkey's nest dam: mit dem Bagger wird ein See gegraben und die Erde ringförmig als Wall aufgeschüttet. Das Grundwasser (bis 1500 m tief) wird mit einer windbetriebenen mechan. Pumpe an die Oberfläche gefördert. Heute sind viele Pumpen elektrisch und werden von Solarpanels versorgt.

Commonwealth Hill Station, SA

10’000 km2, 50’000 bis 60’000 Schafe (es waren auch schon einmal 100’000, doch das übernutzte das Land). Limitierender Faktor ist das Wasser nicht das Futter für die Tiere. Das Wasser ist zum Teil gepumptes Grundwasser, zum Teil gestautes Regenwasser.

Die Station ist in 160 Weiden (paddocks) aufgeteilt, die im Schnitt 80 km2 gross sind (ein Kreis mit Radius 4.5 km). Jede Weide hat Wasserstellen für die Schafe. Die Station hat insgesamt 20’000 km interne Zäune, von denen jeder Kilometer $1500 kostet. Pro Jahr werden 5’000 bis 6’000 Schafe und 1’400 Ballen Wolle verkauft (1 Ballen wiegt knapp 200 kg, macht 280 Tonnen Wolle).

Dingos sind ein grosses Problem: drei Dingos rissen inner weniger Wochen 1400 Lämmer. Im Norden der Station gibt es den Dingo Fence, der alle drei Wochen vom Dogger patrouilliert und repariert wird; dafür ist er jeweils eine ganze Woche unterwegs. Wilde Kamele drücken den Zaun ein, Füchse graben unten durch, sodass die Dingos Durchlass finden.


Dingo-Spuren in nassen Boden

Dingo Fence in SA



Eine Station besteht im Wesentlichen aus viel Land, Mitarbeitern, Tieren, Zäunen, Brunnen, Tanks, Leitungen, Pumpen, Fahrzeugen und dem Hof. Der Hof besteht aus einem Einfamilienhaus für den Manager — typisch australisch und eingeschossig —, Unterkünften für das Personal, Garten, Wassertanks, Treibstofftank und mehreren sheds (Halle, Schopf oder Unterstand, meist aus Wellblech), allenfalls einer Landepiste. Und irgendwo gibt es noch ein Areal mit alten Fahrzeugen, Maschinen, Geräten, etc.; diese werden typischerweise nie entsorgt, denn sie funktionieren als Ersatzteillager, auch wenn bereits alle eines Typs auf Halde stehen. Diese Mentalität ist verständlich, wenn es viele Tage bis Wochen dauert, bis ein Ersatzteil eintrifft. So hat jede Station auch eine eigene Werkstatt, wo Reifenreparaturen, Schweissarbeiten, Fahrzeugservice, etc. ausgeführt werden können.


Auf Stations werden auch heute noch Pferde und Hunde eingesetzt, um das Vieh zu treiben. Der Grossteil der Mitarbeiter sitzt aber auf Motocross-Maschinen, Quads, in 4x4-Fahrzeugen oder gar im Flugzeug und Helikopter. Jeder Angestellte abseits des Hofs ist per Funk erreichbar, auch aus Sicherheitsgründen. Es werden mehrmals täglich Standortmeldungen gemacht.



Die Stations sind heute ziemlich effizient organisiert und ständig auf der Suche nach gutem Personal. Um für qualifizierte Leute attraktiv zu sein und um sie auch halten zu können, sind qualitativ gutes Essen, komfortable Unterkünfte, ein gutes Betriebsklima und ein schneller Internetanschluss unabdingbar. Oft sind Leute mit Hochschulabschluss darunter, denn Stockmanagement und -planung werden heute nicht mehr auf gut Glück gemacht, sondern mit komplexen Modellen, welche Niederschlagsmengen, Bodenqualität, Viehrasse, etc. einbeziehen, um sicherzustellen, dass Futter und Wasser ausgenutzt aber nicht übernutzt werden. Die Mitarbeiter sind typischerweise jung, entweder Australier oder ausländische Backpackers, die einmal etwas anderes erleben wollen. Viele bleiben "hängen". Die Arbeitstage sind lang, aber der Lifestyle sei einer der Hauptmotivationen, auf Outback Stations zu leben und zu arbeiten.

Freitag, 2. Oktober 2015

Outback Stations, Teil 1


Was der Unterschied zwischen einer Farm und einer Station ist • Wie die ersten grossen Stations gegründet wurde  • Warum es nicht damit getan war, Land abzustecken • Wie man viel Geld verlieren konnte.

Wenn man im Outback den endlos scheinenden Zäunen entlang fährt oder Viehroste passiert, die auch einmal 30 km auseinander liegen, und am Wegrand Schilder oder ausgediente Traktorenreifen mit in weiss gepinseltem Station-Namen sieht, stellt sich Neugier ein. Oft ist weit und breit kein Hof zu sehen. Wem gehört die Station? Wie gross ist sie? Wie weit ist es von zum Hof —1 km, 10, 50 ? Ist es ein schicker Landsitz oder nur eine Ansammlung von Wellblechgebäuden? Wie viele Leute arbeiten dort? Wie viele Tiere werden gehalten? Wie lange gibt es die Station schon?




In Australien ist eine Farm immer ein landwirtschaftlicher Betrieb, der Früchte, Gemüse oder Milch produziert. Und dies natürlich in australischen Dimensionen: riesige Kartoffelfelder, ganze Landstriche mit Baumwolle, Weizen bis an den Horizont, Hunderte von Kühen. Die Sähmaschinen und Mähdrescher werden automatisiert und zentimetergenau über die GPS-Position gesteuert, im Melk-Karussell werden gleichzeitig 30 Kühe gemolken.

Geerntetes Weizenfeld, Eyre Peninsula, SA

Canola (Raps), Victoria

Lucie erklärt uns ihre Welt, SA

Air Seeder, GPS-gesteuert: steckt im Folgejahr die Samen zwischen die Reihen vom Vorjahr

Wenn es aber um flächenmässige Superlative und extreme Lebensbedingungen geht, dann haben die Viehzuchten, Stations, deutlich die Nase vorn. Die grösste aller Stations, Victoria River Downs (Wikipedia) im NT, war 1882 fast genau gleich gross wie die Schweiz: 41’155 km2 (2012 “nur” noch 8'900 km2). Die aktuell grösste Station, Anna Creek in SA, umfasst 23’677 km2 Land. Wäre Anna Creek Station ein Kreis, dann hätte dieser einen Radius von 86 km, oder anders gesagt: wenn das Zentrum des Kreises in Zürich wäre, dann lägen Grenchen, Andermatt, Films und Lindau auf seinem Perimeter.

Ab und zu gibt es Farm Stays oder Stations Stays, wo man in der Nähe des Hofes campieren kann und nebenbei einen Einblick in das Leben auf der Farm oder Station erhält. Das sind aber meistens kleine Familienbetriebe, auch wenn sie flächenmässig im Verhältnis zu einem Schweizer Bauernhof extrem gross sind. Die wirklich grossen Güter gehören Firmen oder Investoren, haben Angestellte und werden von Station Managers geführt, die keine Zeit haben für neugierige Reisende, denn dieser Betriebe müssen ganz einfach rentieren. Zudem entstünde ein Haftungsproblem, wenn sich ein Besucher auf der Station verletzen würde. Aber manchmal hat man Glück und trifft jemanden, der auf einer Station arbeitet. Auch in kleinen Country Pubs kann man einiges über die umliegenden Stations erfahren.

Arckaringa Station, SA

Streng genommen gehören die meisten Stations und Farmen nicht den Betreibern sondern dem Staat und sind nur gepachtet. Als die australische Karte im frühen 19. Jahrhundert noch grösstenteils graue Fläche war, und der Kontinent von der Küste her besiedelt wurde, wurden neue Gebiete von den Kolonien vermessen, in Grundstücke (blocks) aufgeteilt, und diese für wenig Geld an die ankommenden Siedler verpachtet. Teilweise wurde Land als Belohnung an Beamte, Soldaten, etc. verschenkt. Dass das Land eigentlich den Aborigines gehörte, die darauf seit Zehntausenden von Jahren gewohnt hatten, interessierte die Britische Krone so wenig wie die Siedler selbst, denn diese pachteten das Land ja von der Kolonie und glaubten deshalb, ein Anrecht darauf zu haben.

Gewissen Pionieren ging die Landvermessung und -vergabe aber zu wenig schnell, und sie steckten sich ihre Pachten ausserhalb der vermessenen Grenzen gleich selbst ab. Diese Pioniere wurde als Besetzer (squatters) bezeichnet, und natürlich mussten sie sich gegen die lokalen Aborigines durchsetzen. Weil sie den Behörden die Vermessungsarbeit und viel Ärger mit den Aborigines abnahmen, wurde die Squatter-Taktik später zur etablierten Besiedelungspraxis, und es wurden Regeln definiert: wer sich einen Block Land nahm, musste diesen bei der Kolonie registrieren und dann innerhalb von z.B. 24 Monaten mit einer bestimmten Anzahl Rindern oder Schafen pro Hektare bestocken, sonst verfiel das Recht auf den Block. Das verhinderte, dass sich einzelne sozusagen auf Vorrat ganze Ländereien unter den Nagel rissen. Die Pachtgebühren waren anfänglich lächerlich klein.

Trotzdem war es ein grosses und teures Unternehmen, eine rentable Station aufzubauen. Zuerst musste das Vieh gekauft und auf die Pacht (run) verbracht werden. Herden von 500 bis 3000 Tieren durchzogen das Land, manchmal dauerte ein solche Reise 12 Monate und durchquerte den halben oder den ganzen Kontinent. Dann mussten Häuser, Tränken, Gehege, etc. eingerichtet werden. Anfänglich wurde nicht gezäunt, und das Vieh musste gehütet werden. Das war — heute würde man sagen — personalintensiv und konnte meist nur geleistet werden, weil Aborigines die Arbeit unbezahlt verrichteten.

(Bild OUTBACK Magazine, Oct/Nov 2010)



Oft wurden die Pachten wegen einer Reihe guter Jahre mit viel zu vielen Rindern oder Schafen bestockt. Übernutzung war ein Effekt, aber unweigerlich kam die nächste Dürre, so z.B. von 1894 bis 1904. Auf einigen Stations überlebte nur ein Drittel der Tiere. Wegen der herrschenden Trockenheit war es meist zu spät, die Herden in grünere Gefilde zu treiben und dann zu verkaufen. So gab es über Jahre keine Einnahmen, die Pacht musste aber trotzdem bezahlt werden. Viele Runs gingen Pleite, Bauern und Financiers verloren alles, was sie hatten. Sie waren zu viel Risiko eingegangen.

Um eine Station dürreresistent zu machen, mussten Dämme gebaut, das Grundwasser angebohrt, Kanäle oder Leitungen gelegt und tausende Kilometer Zäune aufgestellt werden. Letztere verhinderten, dass sich das Vieh frei bewegte und gute Weiden übernutzte. Die erforderlichen Investition waren enorm, aber notwendig, und konnten oft nur von mächtigen Financiers getätigt werden. So entstanden über die Zeit Firmenkonglomerate wie die Australian Agricultural Company, AACo, oder die S. Kidman & Co.

Yard: hier werden die Rinder zusammengetrieben und "bearbeitet", von hier werden sie transportiert

Windmühle, Grundwasserpumpe, Wassertank

Das extrem spannende und informative Buch Kings in Grass Castles von Mary Durack erzählt die Geschichte ihres Grossvaters, Patsy Durack, der als irischer Einwanderer in den 1860er- bis 1890er-Jahren in Zentral- und Westaustralien als Pionier zusammen mit seinem Schwager John Costello riesige Gebiete absteckte, mit Rindern bestockte, ein hartes und karges Outback-Leben führte, ein Vermögen machte und wieder verlor. Auch als Hörbuch verfügbar, packend gelesen von Jenny Seedsman. Durack und Costello arbeiteten mit den und nicht gegen die Aborigines und waren insofern grosse Ausnahmen, wohl war dies ein Rezept ihres Erfolgs. Auf unserer Fahrt entlang der Duncan Road in WA sowie kürzlich von Birdsville nach Roma fuhren wir durch zwei der bekannten Stations, die Patsy Durack vor fast 150 Jahren begründet hatte.

Im Teil 2 beleuchte ich die Probleme, die es beim Absatz der “Ware” gab, und zeige, wie eine Merino- und eine Rinderstation heute geführt werden.